Verein
Im Jahre 1994 hatten mehrere Hofser die Idee eine eigene Narrenzunft zu gründen. Dieser Gedanke wurde an Freunde und Bekannte weitergetragen. Nachdem ein großer Zuspruch feststellbar war, wurde – wie für Narrenzünfte üblich – nach einer Sage mit Bezug zur Ortschaft Hofs gesucht. In der Ortschronik wurde man schließlich fündig. Am 15. April 1995 fand im Gasthaus „Zum Adler“ in Ausnang die Gründungsversammlung der Narrenzunft Hofs statt. Zum 22-jährigen Bestehen der Narrenzunft wurde dem Hergesweib 2017 die Figur des Waldwächters zur Seite gestellt.
Die Sage vom Hergesweib
Um 1514 lebten im Hergeswald in der Nähe des ehemaligen Burgus-Herges „Freie“ und „Unfreie“. Die “Freien” waren das berechtigte, mit allen Rechten ausgestattete Volk, während die „Unfreien“ hörige Leibeigene, also Menschen ohne Rechte waren. Im Hergeswald zwischen Rotis und Hofs – heute „Hergats“ oder „Hergeleswald“ – befindet sich auf einer Erhöhung rechts der Ach die älteste Gedenktafel von Rotis. Hier soll sich in spätrömischer Zeit ein befestigter Platz der „Burgus Herges“ – nicht zu verwechseln mit einer Burg – befunden haben. Vermutlich handelte es sich um eine Art Wachturm an einer Römerstrasse.
Im Wald, in der Nähe dieses „Burgus Herges“, versteckten sich zu jener Zeit einige unfreie Frauen vor der Gerichtsbarkeit der alemannischen primi und medii, der „edlen Freien“, und wehrten sich somit gegen die Herrschaft des Klosters Weingarten unter der Hoheit der Grafschaft Kempten.
Aus Protest ließen sich diese Frauen lange Haare wachsen, da dies (ebenso wie der Bart bei den Männern) als Erkennungszeichen für das berechtigte Volk galt. Durch das versteckte Leben im Wald und die harten Lebensumstände in der rauen Natur waren diese Frauen wild, ausgemergelt, verwahrlost und verbraucht.
Die Waldwächter
In eben jenem Wald, wie auch in weiteren Wäldern der Region um Hofs, lebten damals wie auch heute sogenannte Waldwächter. Diese guten Wesen zeichnen sich durch ihre große Hilfsbereitschaft aus, egal ob gegenüber Mensch oder Tier. Sie geleiten jedes reinherzige Geschöpf sicher durch den Wald. Einem Lump jedoch verweigern sie jegliche Hilfe.
Um die Gestalt der Waldwächter ranken sich bis heute viele Mythen. Wie man sich erzählt, verschmelzen die Waldwächter mit ihren Schützlingen und sind halb Mensch, halb Rehbock.
Die menschliche Seite der Waldwächter zeigt ein warmes und freundliches Gesicht mit barocken Zügen, während die tierische Hälfte eher grantig wirkt, mit Fell überzogen ist und von einem Horn des Capreolus Capreolus gekrönt wird.